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Für Fach- und Führungskräfte

Erfahrungsbasiertes Lernen oder steriler Seminarraum?

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Erfahrungsbasiertes Lernen oder steriler Seminarraum?

 
Sehr geehrte/r Leser/in,
 
Ist dies ein Widerspruch? Aus mancher Perspektive sicherlich ein oppositioneller Standort. Viele Personalleiter scheuen denn auch den Seminarraum und folgen vielmehr dem Ansatz, Weiterbildung durch praktisches, erfahrungsbasiertes Lernen zu ersetzen.
Das didaktische Modell des erfahrungsbasierten Lernens basiert auf der Annahme, dass nur eine praktische Anwendung bzw. die direkte Beschäftigung im Gegenstandsumfeld höchstmöglichen Lernerfolg möglich macht.
Eine konkrete, mit allen Sinnen erlebte Erfahrung in einem praktischen Umfeld und eben nicht in einer künstlichen Umgebung, wie in einem separaten Schulraum mit einem Seminar oder Workshop. Dem situativen und aktiven Lernen sagt man nach, dass es die höchstmögliche Komplexität an Erfahrungen ermöglicht und durch die vollumfängliche Beteiligung aller Sinne Lernen einfacher macht.
Dieser konstruktivistische Ansatz gilt, im Gegensatz zum Kognitivismus, als Lernansatz als weitaus effektiver. Der führende Entwicklungspsychologe Jean Piaget beschreibt es als "dazulernen", als Erweiterung kognitiven Wissensstrukturen. Die Lernerfahrung wird kumulativ erweitert durch den Anreiz weiterer Sinnesorgane.
Ohne zu sehr auf die Theorie einzugehen, bezieht sich Piaget aus wissenschaftlicher Sicht zudem noch auf die Möglichkeit des Menschen zur Assimilation und Akkommodation. Seinem Modell zufolge interpretieren Lernende neue Informationen immer auf dem Hintergrund des bereits bestehenden Wissens. Lernen geschieht dann durch Anpassung (Assimilation) und Umstrukturierung (Akkommodation). Dies ist jedoch auch soweit Grundsatz allen Lernens.
Dasselbe Modell ist auch in einer künstlichen Umgebung die Basis des Lernens. Hier fehlen jedoch Auswertung der erweiterten Eindrücke, also die bei einer praktischen Interaktion stattfindenden zusätzlichen Sinneswahrnehmungen.

Ist dieser praxisorientierte Ansatz tatsächlich sinnig, wenn es ums Lernen geht?

 
Dazu muss man sicherlich jede einzelne Lernumgebung auswerten und darauf achten, welche pädagogischen Ansätze hier in der Wahrnehmung bei den Lernenden greifen und wo die praktischen Vorgaben ins Leere laufen. Tatsächlich kann praktisches Lernen, genauso wie Theoriepauken, sehr schnell einen Lernenden unter- oder überfordern. Es kann in einem praxisbezogenen, anscheinend holistischen, Lernmodell sogar noch viel schneller zu einer Überlastung der Wahrnehmungsfähigkeit kommen. Hier ist ein Höchstmaß an professioneller Weiterbildungskompetenz nötig, um Lernenden die Umgebung zu geben, die zu den erwartenden Zielen führt.
 
Ein weiterer Aspekt sind hier die sozialen Faktoren, die Kondition und der kognitive, mentale und emotionale sowie situative Zustand des Lernenden. In vielen Studien wurde nachgewiesen, dass die letztendlichen Ergebnisse, also der tatsächliche Erfahrungszuwachs sowohl im theoretischen Lernumfeld eines Workshops, oder Seminare, oder das praxisbezogene Erfahrungswissen, denselben Erosionen unterliegen.
 
Der holistische Ansatz scheint die Lehrerfahrung zwar zu vertiefen, aber die Menge an bleibendem Lernstoff ist kleiner. Durch die Fokussierung können nur kleinere Einheiten tatsächlich in das Langzeitgedächtnis übernommen werden. Woher kommt dies? Die Psychologen gehen davon aus, dass unser Gehirn in ähnlicher Weise arbeitet, wie eine Telefonzentrale. Informationen, die hereinkommen, werden angenommen, weitergeleitet und ausgewertet. Beispielweise haben Sie 10 Leitungen zur Verfügung, welche die Anrufe, also die hereinkommenden Sinneseindrücke entgegen nehmen.

Was, wenn nur noch das Besetztzeichen kommt?

Doch an einem bestimmten Punkt ist unsere Telefonzentrale dann auch ausgelastet oder an der Grenze der Kapazität. Weitere eingehende Anrufe werden nicht mehr entgegengenommen. Das bedeutet, weitere Sinneseindrücke werden einfach nicht mehr verarbeitet. Grob kann dies bedeuten, dass Lernen dann gar nicht mehr stattfindet.
Wir alle kennen das Phänomen, wenn wir beschäftigt sind, dass weitere Informationen nicht mehr unser inneres Ohr erreichen. Bekannt ist das Bild des Computer-Nerds, am Computer vertieft, der scheinbar taub auf Fragen nicht einmal mehr reagiert. Ein weiteres Beispiel: Beim Autofahren benötigen Sie alle Konzentration in Bezug auf die Sinnesorgane "Sehen" und "Hören". Nebenher eine SMS zu schreiben ist verführerisch, doch unsere Leitungen zu Sinnesorganen "Sehen" und "Hören" werden besetzt. Vor der "Ablenkung" durch SMS Schreiben wird deshalb auf großen Plakaten entlang der Autobahn gewarnt. Die cerebrale Telefonanlage hat nur eine bestimmte Menge an Leitungen.
 

Die dosierte Wissensanlieferung an einen Lernenden macht Sinn.

Um nun genau die Balance zwischen Theorie und praktischem Ansatz und deren Menge für einen Lernenden zu eruieren, ist die Kunst von Weiterbildungsexperten gefragt.
Eine weitere Erkenntnis aus vielen Studien bezieht sich auf die Simulation von praktischen Umfeldern. Haben Simulationen dieselbe Wirkung auf den Lernerfolg wie eine praktische Erfahrung?
Piloten würden dies sofort bestätigen. Vier Mal im Jahr muss jeder Pilot in den Simulator. Die Bedingungen in diesen 20 Millionen Euro teuren Cockpits sind sehr lebensecht. Das Gerät bewegt sich in alle Richtungen und simuliert rundum eine realitätsgetreue Darstellung der Umgebung.
Theorie und Praxis sind hier eng verwoben und wir würden uns kaum einem Piloten anvertrauen, wenn wir wüssten, er hat seine gesamte Ausbildung nur im Simulator gemacht. Würden wir hören, dass er nie in einem Seminar oder auf einem echten Flug selbst gesteuert hat, würden wir ganz schnell aussteigen wollen.
  

Die dosierte und vielperspektivische Wissensanlieferung macht Sinn.

Zum Lernen gehören ein Unterbau aus Theorie, eine solide praktische Anwendung und die simulierte Übung. Doch dazu kommen die bereits erwähnte Kondition des Lernenden in seiner Verfassung zur Zeit der Stoffaufnahme sowie die Lernumgebung selbst.
Lehrstunden sind teuer und müssen heute genauso budgetiert werden wie alle anderen Produktionsfaktoren. Ein höchstmöglicher Lernerfolg ist dabei die Grundlage, das Budget so effektiv wie möglich auszunutzen. Das ist bei vielen Weiterbildungsexperten durchaus bekannt, trotzdem wird bei vielen Entscheidungen in Bezug auf Weiterbildung mehr aus der Hüfte geschossen, als wohlüberlegte strategische Ansätze zu suchen.
Sicher ist, ein komplexes Weiterbildungskonzept verlangt auch einen Experten, der all diese Parameter im Blick hat, um aus der gesamten Konzeption die höchstmögliche Effektivität als auch Effizienz des Budgets zu generieren.
Nutzen Sie dazu die Expertise eines der führenden Weiterbildungsinstitute. Rufen Sie uns an, die Berater und Trainer des MANAGER INSTITUT kennen die besonderen Anforderungen, eine Balance zwischen theoretischem Ansatz, praktischen Übungen und auch Lernen in Simulationen.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein Weiterbildungskonzept nach Effizienz und Effektiv gestalten können. Rufen Sie uns an.
 

Ihr Oliver Haberger

Dipl. Kfm. Univ.

Geschäftsführer

 
 
 

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